Foto: pixabay.com
in

Ruhezone ganzheitlich gestalten

Gerade in hektischen Zeiten kommt dem Schlafzimmer als Ort der Ruhe und Regeneration eine wichtige Bedeutung zu. Wie kann das Schlafzimmer optimal nach Feng Shui eingerichtet werden, damit sich die Menschen darin erholen können und wohl fühlen?

Text: Fabrice Müller, dipl. Feng Shui-Berater INFIS, Stein (CH)*

Schlafzimmergestaltung mit warmen, gedeckten Farben. Foto: Fabrice Müller

Ich möchte unser Schlafzimmer neu nach Feng Shui einrichten. Bisher fühlte ich mich im Schlafzimmer nie so richtig wohl. Was muss ich ändern? Das Schlafzimmer gilt im Feng Shui als eines der wichtigsten Räume im Haus – neben der Küche, dem Eingangsbereich und dem Wohnzimmer. Denn im Schlafzimmer verbringen wir in der Regel bis zu acht Stunden pro Tag, um uns vom Alltag zu erholen und den Körper zu regenerieren. Deshalb ist es wichtig, der Raumqualität des Schlafzimmers besondere Beachtung zu schenken. Hier braucht es eine maximale Energie, damit sich der Körper erholen kann. Grundsätzlich sind Schlafzimmer Räume der Ruhe, also sogenannte Yin-Bereiche, die Intimität und Geborgenheit vermitteln sollten. Am besten, Schlafzimmer liegen in der Wohnung oder im Haus im hinteren Bereich, weg vom Eingang und Wohnzimmer.

Berg-Wasser-Position

Die Form des Schlafzimmers sollte möglichst quadratisch oder rechteckig sein. Alle anderen Formen gelten eher als unharmonisch. Nicht empfehlenswert sind zu hohe Decken, aber auch Dachschrägen und schwere Balken direkt über dem Bett belasten die Raum- und Schlafqualität. Ein wichtiges Thema im Schlafzimmer ist die Position des Bettes: Aus Feng Shui-Sicht sollte das Bett mit dem Kopf zur Wand und mit dem Fussende zum Fenster stehen. Dies entspricht der sogenannten „Berg-Wasser-Position“. Menschen, die schlecht aufstehen und häufig müde und unmotiviert sind, stellen ihr Bett am besten so, dass sie vom Bett aus die Türe im Blickfeld haben. Wer nie abschalten kann und ständig auf Draht ist, stellt sein Bett am besten so, dass er die Türe vom Bett aus nicht direkt sieht. Steht das Bett in der Tür-Fensterlinie, wird es von einer hektischen, unruhigen Energie geprägt.

„Erlebniswelten“ im Schlafzimmer

Immer mehr Menschen verwandeln ihr Schlafzimmer in „Erlebnisräume“ mit Fernseher, Stereoanlagen, Bars, Kamine, grossen Fensterfronten und mehreren Türen. Dadurch wird jedoch das Yin-Yang-Gleichgewicht gestört, sprich, das Schlafzimmer wird dadurch unruhig – vom Elektrosmog durch elektrische Geräte ganz zu schweigen. Auch Aquarien, Zimmerbrunnen, Wasserfallbilder haben im Schlafzimmer nichts verloren. Auf Spiegel sollte im Schlafzimmer ebenfalls verzichtet werden, vor allem dann, wenn das Bett darin reflektiert wird. Spiegel erzeugen unruhigen Qi-Fluss, der sich negativ auf die Schlafqualität auswirken kann. Zu viele Türen im Schlafzimmer sorgen für zusätzliche Unruhe. Heute gross in Mode sind Badezimmer, die direkt über eine Türe mit dem Schlafzimmer verbunden sind. In solchen Fällen sollte die Türe zum Badezimmer stets geschlossen werden. Verfügt das Badezimmer über eine weitere Türe, verursacht dies einen unruhigen Energiefluss durch Schlafraum und Bad.

Fenster, Möbel und Trophäen

Damit das Schlafzimmer möglichst viel Energie behalten und den Bewohnern abgeben kann, sind bodentiefe Fensterfronten zu vermeiden oder mit Vorhängen, Pflanzen, Bergkristallen usw. energetisch abzudichten. Wer zu nahe an einem Fenster schläft, spürt einen ständigen Durchzug zwischen Fenster und Türe. Auch Fenster direkt über dem Bett sind nicht empfehlenswert, weil sie mehr Hektik als Ruhe ins Schlafzimmer bringen. Gegenstände direkt über dem Bett – zum Beispiel Mobiles, Möbel, Lampen usw. – bringen ebenfalls Unruhe und sind zu vermeiden. Ganze Möbelkonstruktionen am Kopfende wirken belastend bis bedrückend. Das Bett selber ist Idealerweise aus Holz und nicht aus Kunststoff oder Metall. Diese beiden Materialien leiten zum Teil Erdstrahlen und andere Energien. Hochpolierte Metallflächen oder spiegelnde Kunststoffüberzüge wirken sehr kalt und beschleunigen den Energiefluss zu sehr. Weder das Kopf- noch das Fussteil dürfen spitzige oder andere bedrohlichen Formen oder Muster aufweisen. Kultgegenstände oder Jagdtrophäen haben nichts im Schlafzimmer verloren, davon ausgenommen sind Felle von Lämmern oder Kühen.

Die Qual der Farbwahl

Welche Farben passen ins Schlafzimmer? Diese Frage lässt sich nicht eindeutig beantworten, sondern hängt von verschiedenen Faktoren ab. Grundsätzlich eignen sich ruhige, sanftere Farben im warmen Spektrum fürs Schlafzimmer – zum Beispiel Rosa, Apricot, Pfirsich, usw. Weiter wirken alle Blaut- und Violetttöne beruhigend und eignen sich daher gut fürs Schlafzimmer. Kräftige Rot-, Orange- oder Gelbtöne dagegen wirken stark auf die Psyche der Menschen, jedoch nicht beruhigend und entspannend. Im Schlafzimmer ist ihre Wirkung eher unerwünscht. Die Wahl der Farben hängt aber stets auch von der Lage des Schlafzimmers und von den Farbbeziehungen der Bewohner ab. Wer nicht gleich alle Wände farbig streichen will, kann auch mit Bildern, Vorhängen oder Teppichen für wohltuende Farbakzente sorgen. Mit Hilfe einer professionellen Feng Shui-Beratung können für die Wahl der Farben sowie für die Anordnung des Bettes alle wichtigen Aspekte miteinbezogen werden, damit das Schlafzimmer nach ganzheitlichen Kriterien gestaltet wird.

*Fabrice Müller, dipl. Feng Shui-Berater INFIS aus Stein (CH), arbeitet als ganzheitlicher Raumgestalter für Wohn- und Arbeitsräume sowie Gärten nach den Prinzipien von Feng Shui, Geomantie und Farbpsychologie. Tel. 0041 (0)62 873 54 75, harmonie@raum-und-sein.ch,  www.raum-und-sein.ch 

In der Mitte liegt die Kraft

Auf den Spuren von natürlichen Energiequellen