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VASTU und das Spiel mit den Elementen

So entsteht ein gemütliches, nährendes und ausgeglichenes Zuhause durch den Einsatz der fünf Elemente in unserem Wohnraum.

Kim Sabine Eichhorn, Architektin Dipl.-Ing., STUDIO RAUMBEWUSSTSEIN

Im ersten Teil dieses Artikels über das VASTU und die Elemente haben wir die Elemente und ihre Eigenschaften aus der Sicht der vedischen Lehren, dem Ayurveda, dem Yoga und auch dem Vastu erkannt und können sie jetzt zuordnen. Auch das Vastu Purusha-Mandala, das uns bei der Orientierung und dem Umgang mit den Elementen unterstützt, haben wir als positives Werkzeug kennen gelernt. Jetzt ist es an der Zeit, noch tiefer zu erklären, was uns das Wissen um die Eigenschaften der Elemente im Bezug auf unseren Wohnraum nun eigentlich hilft und wo wir welche Eigenschaften stärken sollten. In der ayurvedischen Praxis gleichen wir die Dysbalancen im Körper aus. Nach ganzheitlichem Verständnis haben wir allerdings noch einen zweiten, äußeren Körper, mit dem wir in ständiger Resonanz stehen, nämlich unseren Wohnraum.

Die 5 Elemente und die Anwendung ihrer Eigenschaften

Die Elemente Erde, Feuer, Luft, Wasser und Äther und ihren ganz spezifischen Eigenschaften geben uns Orientierung. Sie bilden die Basis für eine uns wohltuende Zuordnung von Raumnutzungen. Sie helfen uns aber auch, die Ausrichtung des Ess-, Schlaf- oder Arbeitsplatzes auf eine positive Weise zu gestalten. Auch die Doshas, unsere Sinne, Düfte, Farben und Klänge, können wir entsprechend der Eigenschaften der Elemente zuordnen und einsetzen. All diese vielfältigen Möglichkeiten schenken uns die Elemente, um selbstbestimmt eine ausgleichend wirkende Veränderung herbeizuführen.

Als die Ayurvedamedizinerin Dr.med. Kalyani Nagersheth in einem meiner Online-Gespräche zu Gast war, ließ sie uns unter anderem an ihren Erfahrungen des Studiums in Indien teilhaben: „Als ich in Indien gelernt habe, war ich auch bei Vasant Lad. Er ging zu den Patienten nach Hause, schaute sich die Wohnung an, achtete auf die Position des Bettes oder hängte auch mal ein Bild um. Vastu ist somit ein Teilbereich der ayurvedischen Medizin, den man nicht unterschätzen darf und einen wichtigen Einfluss hat.“

Mit welchen Zimmern werden die fünf Element gestärkt – und warum?

Das Element ERDE ist das schwerste der Elemente. Es trägt und nährt uns mit gewaltiger Kraft und tiefer Verbundenheit. Hier ist dein Schlaf- oder Arbeitszimmer am richtigen Fleck.

Vastu ordnet das spirituelle Leben dem WASSER-Element zu.
Hier ist dein Raum für Meditation und Gebete jeder Form.

Hier ist DER Raum für deine Küche.
Vastu beschreibt das Element FEUER mit transformativer Energie.

Das Element LUFT steht nach Vastu für Bewegungen.
Hier ist dein Raum für ein Gäste- und/oder Kinderzimmer.

Das Wort ÄTHER definiert der Duden als Raum und Weite. Genau dies ordnet das Vastu auch dem Zentrum deiner Wohnung zu. Hier ist sozusagen dein Raum für ganz viel Nichts.

Balance der Elemente
Die indischen Ayurvedamediziner beziehen in ihre Behandlungen also ganz selbstverständlich den Wohnraum ihrer Patienten ein. Sie geben, für die jeweilige Dysbalance der Patienten, ausgleichend wirkende Vastu-Korrekturen an die Hand oder verweisen für die Harmonisierung des Wohnraumes an eine Vastu-Beraterin oder einen Vastu-Berater.

Auch in der Lehre des Vastu spielt also die Balance der Elemente eine übergeordnete RolleDenn sind diese im natürlichen Gleichgewicht, kann auch die Lebensenergie frei fließen, das Prana. Wir erkennen also physische Dysbalancen und lernen diese durch Ernährung und Routinen auszugleichen. Vastu ist uns dabei eine zusätzliche Unterstützung. Hat ein Wohnraum ein gutes, ausgeglichenes Vastu wirkt sich das positiv auf alle Bewohnerinnen und Bewohner aus. Die Hausplanung unter Einbezug der Harmonie der fünf Elemente führt zu Leichtigkeit und einem freien Lebensfluss. Die Lebensenergie Prana spielt dabei, gleichermaßen wie im Yoga oder Ayurveda, eine große Rolle. Es werden durch Übungen, Massagen, Ernährung und Raumgestaltung Energieblockaden gelöst und so das Prana wieder zum Fließen gebracht. Wird hingegen das Wesen der Wohnung durch schlechtes Vastu gestört – ist also in Dysbalance – beeinflusst dies den Fluss des Prana negativ. Daraus erklärt sich, warum es das Ziel des Vastu ist, die Balance zwischen Gebäude, Mensch und Kosmos herzustellen.

Das Prana soll immer frei und natürlich fließen dürfen.
Das Wundervolle am Vastu ist, dass es im Grunde völlig egal ist, ob du dein eigenes Haus baust, von einem Tiny House träumst, in einer Mietwohnung lebst oder in einem WG-Zimmer wohnst. In jedem Fall bringst du mit der bewussten Gestaltung nach Vastu unseren wundervollen Planeten ein kleines Stückchen weiter ins natürliche Gleichgewicht.

Wie du jetzt gleich los legst, um dein Vastu zu verbessern:

  • Speichere dir zunächst diesen Artikel, am besten auf dem Handy, um gleich nochmal hoch scrollen zu können.
  • Stelle dich als Erstes in das Zentrum deines Wohnraumes – also die Mitte deines Hauses, deiner Wohnung oder deines Zimmers.
  • Öffne jetzt Maps, die Karte zeigt dir automatisch oben den Norden an (Tippe deshalb besser nicht darauf. Es könnte sonst sein, dass du die Himmelsrichtungen verschiebst).

    Schaue nun, wo sich welche Himmelsrichtung befindet.
    Von der Mitte aus:
    Wo ist die Richtung Nordosten?
    Wo ist der Südosten?
    Wo ist Südwesten?
    Wo ist Nordwesten?

    Orientierung geschafft!
  • Vergleiche nun deine aktuellen Räume mit der Liste oben („Welches Zimmer sollte zur Stärkung welches Elementes wo eingerichtet werden und warum?“) und schau einfach zuerst, welches Zimmer du ohne viel Aufwand, entsprechend der Liste, tauschen kannst und beginne gleich damit.

Nach der ersten Erfahrung merkst du, wie die Elemente wirken und wie sich ein positives Vastu für dich anfühlt. Vielleicht bekommst du Lust auf mehr. Mache jetzt einfach mal den Anfang und begib dich auf deine wundervolle Vastu Reise.

Deine Balance erschafft das Gleichgewicht in der Welt!
Ich grüße dich von Herzen,

Deine Kim

VASTU und die Elemente.

Zeitgewinn durch Feng Shui