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Eine Auseinandersetzung mit den Themen des Lebens

Wer sich mit Feng Shui auseinandersetzt, wird bald einmal feststellen, dass es in dieser Jahrtausende alten Harmonielehre für die ganzheitliche Raum- und Gartengestaltung mehr geht als nur um Möbelrücken und farbige Wände. Feng Shui steht für eine Auseinandersetzung mit dem eigenen Leben und den Themen, die uns im Leben beschäftigen.

Wohnen nach Feng Shui bedeutet immer auch eine Auseinandersetzung mit den eigenen Lebensthemen.
Foto: pixabay.com

Fabrice Müller, dipl. Feng Shui-Berater INFIS, Stein*

Der Wohnraum ist ein Spiegelbild unserer Seele und somit auch unseres Lebens. Die Arbeit mit Feng Shui bedeutet denn auch eine intensive Arbeit am eigenen Leben und den Lebensthemen. Wir gehen im Feng Shui davon aus, dass all unsere Lebensthemen über den Wohnraum, oder genauer gesagt mit Hilfe der acht Himmelsrichtungen, die im Wohnraum vertreten sind, beeinflusst werden können. Das bedeutet: Jede Himmelsrichtung stehet auch für Lebensthemen, seien sie gesundheitlicher, psychologischer, beruflicher oder zwischenmenschlicher Art. Wer also auf den Wohnraum Einfluss nimmt, nimmt auch auf die entsprechenden Lebensthemen Einfluss.

Norden: Beruf und Karriere

Der Norden steht für unseren Lebensweg, für die Karriere. Er hat somit einen starken Bezug zum Berufsleben der Menschen. Aber nicht nur: Auf der Ebene der Organe steht der Norden in Verbindung mit dem Urogenitalsystem, also mit der Niere, Blase, den Sexualorganen, Knochen, Ohren und Kopfhaaren. Erkrankungen dieser Organe stehen häufig in einem gewissen Bezug zur Wohnsituation im Norden. Psychologische Leiden wie Angst, Schrecken oder auch mentale Blockaden sind im Norden angesiedelt und werden im Feng Shui meist auch über diese Himmelsrichtung bearbeitet. Auf der Personenebene ist der zweite Sohn in der Familie bzw. Männer zwischen 16 und 30 Jahren eng mit dem Norden verbunden. Störungen wie zum Beispiel Unordnung oder Konflikte zwischen Elementen manifestieren sich häufig auch bei diesen Personen.

Nordosten: Wissen und Stabilität

Im Nordosten unseres Wohnraumes ist das Wissen zuhause, aber ebenso die fachliche Autorität, das Lernen, die Stabilität und die Spiritualität. Zu dieser Himmelsrichtung können vor allem Rückenleiden sowie Beschwerden an Armen, Händen, Fingern sowie inneren männlichen Geschlechtsorganen zugeordnet werden. Dazu gehören zum Beispiel auch Muskelbeschwerden, Arthritis, Verspannungen, Schleudertrauma usw. Auf der psychologischen Ebene wird der Nordosten im Feng Shui mit Stagnation, Starrsinn und Gleichgültigkeit in Verbindung gebracht. Der dritte Sohn bzw. Knaben bis 15 Jahre steht in Verbindung zum Nordosten.

Wie die Pflanze will auch der Wohnraum gehegt und gepflegt werden – zum Wohle des Menschen schlussendlich.

Osten: Impulse und Familie

Dort, wo die Sonne aufgeht, herrscht die Energie des Neubeginns. Somit gehört alles, was mit neuen Impulsen, Dynamik und Ideen zu tun hat, in den Ostbereich unseres Wohnraumes. Aber auch die die eigene Familie bzw. Familienthemen haben mit dem Osten zu tun. Organische Beschwerden rund um die Sprachorgane, den unteren Rücken und untere Extremitäten sind typische „Ostthemen“. Heiserkeit, Hexenschuss, Lebererkrankungen und Probleme mit Füssen und Beinen können an dieser Stelle genannt werden. Wer unter Wutausbrüchen, Ärger und Frust leidet, findet oft Hinweise im Osten darauf. Störungen im Osten betreffen meist den ersten Sohn bzw. Männer zwischen 31 und 45 Jahren.

Südosten: Geld und Chancen

Geld und Glück, aber ebenso die Fähigkeit, Chancen zu erkennen und zu nutzen, sind stark von der Qualität des Südostens abhängig. Ist der Südosten nur schwach im Wohnraum vertreten, fehlt nicht selten die Geldenergie bei den Bewohnern. Wichtige Organe, die mit dem Südosten in Verbindung stehen, sind die Atemwege, die Nasennebenhöhlen, das Becken und die Geschlechtsorgane. Entsprechend sind Erkrankungen wie Asthma, Becken- und Hüftprobleme, Rheuma sowie Fehlgeburten mit dem Südosten verbunden. Hinzu kommen alle psychischen Erkrankungen, die mit starken Gefühlsschwankungen zu tun haben. Die erste Tochter sowie Frauen von 31 bis 45 Jahren stehen in enger Verbindung zum Südosten.

Süden: Klarheit und Licht

In jener Himmelsrichtung, wo die Sonne am höchsten steht, also das meiste Licht auf die Erde geschickt wird, sind die Klarheit des Verstandes, das Licht und Selbstvertrauen zu Hause. Passend dazu beeinflusst der Süden den Zustand der Augen und Sehkraft sowie des Gefässsystems und Kreislaufes. Augenerkrankungen, Kreislaufschwäche und Bluterkrankungen sind typische Themen dieser Himmelsrichtung. Auf der psychologischen Ebene können Störungen im Süden Grössenwahn, Minderwertigkeitskomplexe, Störungen der Selbstwahrnehmung und Manie auslösen. Der Süden beeinflusst die zweite Tochter bzw. Frauen zwischen 16 und 30  Jahren.

Südwesten: Beziehung und Partnerschaft

Die Mutter, das Weiblichkeit und die Partnerschaft sind Bereiche, die stark vom Südwesten beeinflusst werden. Hier geht es auch um die Frage, wie offen und empfangend wir andere Menschen sein können. Verdauungsbeschwerden, Diabetes, Hauterkrankungen und Menstruationsbeschwerden sind im Südosten angesiedelt. Auf der psychologischen Ebene haben wir es bei Störungen im Südosten oft mit Depressionen und Motivationslosigkeit zu tun. Die Mutter sowie Frauen ab 46 stehen in Verbindung zum Südwesten.

Westen: Lebensfreude und Kommunikation

Im Osten wird gesät, im Westen geerntet. Getreu diesem Motto sind im Westbereich des Wohnraumes die Lebensfreude und Erotik zu Hause. Auch die Kommunikation und Ausdrucksfähigkeit gehören in den Westbereich. Passend dazu sind Organe wie die Zunge, der Mund, die Zähne und zum Teil auch die Lunge von der Situation im Westen betroffen. Klatsch und Tratsch sind typische Themen, die die westliche Himmelsrichtung betreffen. Auf der familiären Ebene sind Mädchen bis zum 15. Altersjahr von der Situation im westlichen Wohnraum betroffen.

Nordwesten: Inspiration und hilfreiche Menschen

Der Nordwesten schliesslich beeinflusst unsere Inspiration und Schöpferkraft, die Kreativität und Autorität. Wünschen Sie sich mehr hilfreiche Menschen? Dann könnte eine Analyse des Nordwesten Ihres Wohnraumes hilfreich sein. Alle Erkrankungen im Kopfbereich, des Zentralnervensystems, Herzanfälle und Lungenerkrankungen sind typische Symptome, die zum Westen gehören. Von Störungen im Westen sind vor allem der Vater sowie Männer ab 46 betroffen.

Mittelpunkt: Immunsystem

Neben den acht Himmelsrichtungen wird im Feng Shui auch dem Zentrum des Wohnraumes, dem sogenannten Taiji, grosse Beachtung geschenkt. Es ist das Herzstück, die Mitte des Hauses. Diese sollte möglichst frei und offen sein. Jede Blockade durch schwere Möbel oder Wände ist zu vermeiden. Günstig in der Mitte sind Ess- oder Wohnzimmer sowie andere offene Bereiche. Helligkeit und Offenheit beeinflussen den Mittelpunkt positiv. Störungen im Mittelpunkt können vor allem Verdauungsprobleme sowie eine Schwächung des Immunsystems auslösen. Alle Familienmitglieder sind von der Situation des Mittelpunktes betroffen.

*Fabrice Müller, dipl. Feng Shui-Berater INFIS aus Stein, arbeitet als ganzheitlicher Raumgestalter für Wohn- und Arbeitsräume sowie Gärten nach den Prinzipien von Feng Shui, Geomantie und Farbpsychologie. www.raum-und-sein.ch 

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